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Zugfahrtgedanken

Im ICE kurz vor Bielefeld. Die Welt ist hier angenehm flach. Ich mag es ja, wenn die Landschaft schön übersichtlich ist. Ein Konzept, dass auch schon in Norddeutschland erfolgreich angewandt wird und von dem sich der Süden durchaus auch mal inspirieren lassen könnte!

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In Hamm wurde an unseren Zug ein zweiter angedübelt. Jetzt fahren wir doppelt, also quasi redundant. Eine Folge der Flüchtlingskrise?

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Im ICE hängen ja so Bildschirme, auf denen der nächste Halt usw. angezeigt wird. Neuerdings blenden die dann auch noch ein paar Fotos vom Zielort ein. Bei Bielefeld war es ein Bild von einem grauen Klotz. Ich meinte, das Kunstmuseum erkennen zu können.

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Sobald ich auf Reisen bin, bekomme ich Appetit auf Prinzenrollenkekse. Eine frühe Prägung aus meiner Kindheit: Auf Reisen gab es immer Prinzenrollenkekse!

Allerdings habe ich letztens herausgefunden, dass ein einziger dieser Kekse über hundert Kalorien hat und statt zwei Kekse zu essen, trinke ich lieber ein Bier.

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Wolfsburg. Ich könnte jetzt Witze über kurzbeinige, langnasige VW-Manager machen, unterlasse das aber lieber. Das Bier im Bordbistro war ein wenig zu kalt und ich habe es ein wenig zu schnell getrunken, weil kein Tisch mehr frei war. Tat trotzdem gut.

Bisher verlief die Reise ohne Zwischenfälle, doch jetzt bleiben wir erst einmal in Wolfsburg stehen – es gibt eine technische Störung am Zug.

Endlich!

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In Berlin gibt es einen Bahnhof mit dem Namen “Gesundbrunnen”. Mir gefällt das sehr.

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Neben mir saß die ganze Zeit ein Ömchen, das eine richtige Dame war. Sie schaute aus dem Fenster, schlief undamenhaft, aber sehr omagleich und später tippte sie auf einem übergroßen Smartphone eine WhatsApp-Nachricht mit Fingerchen, die wie vorsichtige Meisenkinder über den Touchscreen hüpften.

Sie saß auf einem Platz, der ab Wolfsburg reserviert war und die Frau, welche den Platz eigentlich reserviert hatte und eine regelrechte Margot-Käßmann-hafte Erscheinung war, überließ ihn der alten Dame - Nicht jedoch, dies laut und vernehmlich kund zu tun, auf das der gesamte Waggon ihre Großmütigkeit beachten musste.

Im Bordbistro ein zweites Bier. Noch ca. eine halbe Stunde bis Berlin.

Umstiegsängste.

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Kurz vor Spandau. Hier bitte einen Ballettwitz einfügen. Eigentlich steige ich ja lieber in Spandau um als am Hauptbahnhof. Der Berliner Hauptbahnhof ist riesig, unübersichtlich, grauenhaft schachtartig in sein Monströsität und dazu noch voller Menschen. Der Bahnhof in Spandau ist da angenehmer.

Seltsamerweise soll ich aber nicht mehr in Spandau, sondern am Hauptbahnhof umsteigen.

Ein Komplott?

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